Pferdeosteopathie

Das Wort Osteopathie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt Knochenleiden.

Osteopathie allgemein

Die Geschichte der Osteopathie geht auf Dr. Andrew Taylor Still zurück, der bis heute als ihr Entdecker gilt. Er beschäftigte sich ausgiebig mit der Anatomie des menschlichen Körpers, sowie mit verschiedenen Behandlungsansätzen wodurch er die Theorie entwickelte, dass Fehlsteuerungen in den myofaszialen Strukturen Zirkulation und Nervenimpulse behindern und so zu Krankheiten führen können.

Wie wirkt Pferdeosteopathie?

In der Osteopathie wird der Körper als die biologische Einheit gesehen, die er ist und in dem alle Strukturen und Systeme miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Denn nur wenn sich alle Systeme im Gleichgeweicht befinden, ist der Körper in der Lage seine Selbstheilungskräfte zu nutzen, um mechanischen, metabolischen und emotionalen Stress zu bewältigen. Doch der Körper kann seine Selbstheilungskräfte nicht unbegrenzt nutzen. Die Krankheit beginnt, wenn der Körper sich einer Art von Stress zu lange und zu sehr angepasst hat. Dann ist die Anpassungsfähigkeit irgendwann überschritten und die Selbstheilungskräfte können nicht mehr ausreichend greifen.

Heute besteht die Osteopathie aus vier Säulen, der parietalen, faszialen, craniosacralen und viszeralen Osteopathie.

Parietale Osteopathie

Die parietale Osteopathie ist der Physiotherapie sehr ähnlich und beschäftigt sich mit dem Bewegungsapparat und seinen Bewegungsstörungen, welche zu Schonhaltungen und so zu weiteren Beschwerden führen können.

typische Anwendungsbereiche sind:

  • Rückenschmerzen
  • Haltungsschäden
  • Gelenkblockaden
  • Wirbelsäulenbeschwerden

Fasziale Osteopathie

Die fasziale Osteopathie beschäftigt sich mit den Faszien (bindegewebige Haut), welche alle Strukturen des Körpers umhüllen und dem Körper so zu Halt und Form verhelfen. Dabei stehen alle Faszien miteinander in Verbindung, so dass Spannungen auch auf andere Strukturen übertragen werden können. Dadurch ist das Problem nicht zwangsläufig dort wo es auftritt. Im Fokus stehen sanften Gewebstechniken, um unter anderem den Druck auf Nerven, Gefäße und das Lymphsystem zu verringern.

typische Anwendungsbereiche sind:

  • Probleme des Bewegungsapparates, z.B. verspannte Muskulatur, Gelenkprobleme, Tendinits, Stellungsfehler etc.
  • Kiefergelenksprobleme
  • Lymphabfluss- und Durchblutungsstörungen
  • gestörtes Immunsystem
  • gestörter Zellstoffwechsel
  • Atemstörungen
  • Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung)
  • Sportverletzungen

Craniosacrale Osteopathie

Die craniosacrale Osteopathie wurde von Dr. William Gardner Sutherland entwickelt und basiert auf der palpierbaren rhythmischen Pulsation der Rückenmarksflüssigkeit. Diese Pulsation ist der craniosacrale Rhythmus, über den sich Funktionseinschränkungen und Blockaden erfühlen und behandeln lassen.

typische Anwendungsgebiete sind:

  • Gleichgewichtsprobleme
  • Kiefergelenksprobleme
  • Headshaking
  • weitere Probleme mit unbekannter Ursache

Viszerale Osteopathie

Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit der direkten oder indirekten Behandlung von Störungen und Dysfunktionen der Organbeweglichkeit. Ziel ist es die Funktion der Organe zu unterstützen und anzuregen. Rein organische Probleme werden hier nicht oder nur unterstützend behandelt und gehören zum Aufgabengebiet des Tierarztes.

typische Anwendungsgebiete sind:

  • Verdauungsbeschwerden
  • Organsenkungen (z.B. bei Zuchtstuten)
  • Organverwachsungen nach Operationen

Bedeutung     

In Bezug auf den Bewegungsapparat ist das Zusammenspiel der knöchernen und myofaszialen Strukturen essentiell. Ist das Gleichgewicht zwischen ihnen gestört, kommt es zu Veränderungen der Statik und zu Bewegungseinschränkungen.

-> Ziel der langsamen und sanften osteopathischen Behandlung ist es Blockaden zu lösen und die Regulationsmechanismen des Körpers anzuregen, um die Selbstheilung zu ermöglichen und zu aktivieren.

Durch die gute Kombinationsmöglichkeit biete ich die Osteopathie in der Regel zusammen mit der Pferdephysiotherapie an.